Stell dir vor, du stehst mit Freunden aus deiner Klasse in Brüssel auf dem Marktplatz und sprichst auf Französisch einen Belgier an, der einen Hund an der Leine führt und eine Einkaufstasche trägt, ob ihr ihn kurz fotografieren dürft. Wenig später fragt ihr eine Frau, ob sie ein Foto von eurer ganzen Gruppe mit dem berühmten Manneken Pis machen kann. Ihr schlagt euch den Bauch voll mit lauter belgischen Köstlichkeiten wie Waffeln, Pommes frites und Pralinen, die ihr ganz allein auf Französisch bestellt habt, und ganz nebenbei erfahrt ihr, dass Belgien ein Königreich ist, und natürlich ist es ein Klacks für euch, mal eben einen Passanten auf Französisch anzuquatschen und in Erfahrung zu bringen, wie der König heißt.
Wenn du Französisch als zweite Fremdsprache ab Klasse 7 (oder als dritte Fremdsprache ab Klasse 9) lernst, ist das keine schräge Fantasievorstellung, sondern ein Erlebnis, das du auf einem Tagesausflug nach Brüssel mit einer aufregenden Fotorallye mit viel Sprachkontakt haben kannst. Und wenn du später in der Ausbildung, im Studium oder im Beruf Kontakt mit Franzosen haben wirst – Frankreich ist einer unserer wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Partner – oder im Urlaub nach Frankreich oder in ein anderes französischsprachiges Land – Französisch wird weltweit gesprochen – reist, kannst du wie bei diesem Ausflug nach Brüssel ohne Scheu und ohne Sprachbarriere mit französischsprachigen Menschen kommunizieren. Denn das ist unser oberstes Ziel im Französischunterricht: KOMMUNIKATION. In den ersten Lernjahren liegt der Schwerpunkt dabei auf der Welt der Gleichaltrigen, also der Jugendlichen, und damit auf Themen wie Schule, Freizeitaktivitäten, Familienleben, Freunden, Essen, Musik und vielem mehr vor allem in Frankreich, z.B. in Paris oder in Südfrankreich. In den höheren Klassen beschäftigen wir uns auch mit Kultur und Gesellschaft oder Geschichte, und ihr lernt französischsprachige Regionen weltweit kennen. Über die Jahre erhaltet ihr so viele Einblicke, wie die Menschen z.B. in Frankreich, in Belgien, in Afrika leben und zusammenleben, was sie interessiert, was ihnen wichtig ist etc., denn wir sind überzeugt davon, dass man für wirkliches Verständnis und Sich-Verstehen nicht nur eine gemeinsame Sprache braucht – natürlich könnten Deutsche und Franzosen auch einfach Englisch miteinander sprechen – sondern dass man auch etwas darüber erfahren muss, wie die anderen „ticken“. Warum zum Beispiel haben die französischen Kinder mittwochs keine Schule, und was hat das mit dem Religionsunterricht zu tun?
Damit ihr die französischsprachige Welt kennen lernt und lernt, in ihr zu kommunizieren, holen wir diese Welt in den Klassen-/Fachraum. Mit vielfältigen Materialien und Medien wie Bildern, Liedern, Filmen, Hörtexten oder auch einmal einem französischen Frühstück oder am stand de crêpes erwerbt ihr Kenntnisse über Sitten und Gebräuche, zum Beispiel das Weihnachtsfest in Frankreich, und entwickelt ein Verständnis für andere Kulturen, Lebensweisen und Lebensbedingungen. In vielfältigen Übungs- und Textformen wie Chorsprechen, Ausspracheübungen, Zungenbrechern, Singen und Rappen, Rollenspielen und Dialogen, E-Mails und Postkarten, dolmetschen und übersetzen wendet ihr euer Wissen und eure Sprachkenntnisse in Bezug auf Alltagssituationen aus eurer Welt an. Dabei baut ihr systematisch Wortschatz und Grammatikkenntnisse auf, z.B. durch Entdecken von grammatischen Regeln, wobei die Grammatik dazu dient, eure kommunikativen Kompetenzen (Hörverstehen, Sprechen, Leseverstehen, Schreiben, Dolmetschen und Übersetzen) zu entwickeln. Dabei stärken wir den mündlichen Sprachgebrauch auch dadurch, dass wir in jedem Schuljahr mit großem Erfolg auf Seiten der Schüler*innen eine Klassenarbeit durch eine mündliche Kommunikationsprüfung ersetzen. Oder wir drehen gleich einfach, wie zuletzt für den Georg-Forster-Tag, einen Film, in dem das Französisch-Maskottchen Arthur, der Papagei, Georg Forster höchstpersönlich und eine deutsche und französische Schulklasse mit ihren Lehrerinnen aufeinander treffen und sich prächtig, natürlich auf Französisch, miteinander unterhalten.
Da wir im Unterricht auch immer wieder thematisieren, wie man eigentlich Sprachen lernt, und Französisch immer wieder mit anderen Sprachen vergleichen, erwerbt ihr über die vier Jahre Französischunterricht in der Sekundarstufe I und die möglichen weiteren drei Jahre in der Sekundarstufe II nicht nur fundierte Französischkenntnisse, sondern werdet auch zu Experten für das Erlernen moderner Fremdsprachen, was euch später dabei helfen kann, weitere Sprachen zunehmend selbstständig zu lernen.
Als außerunterrichtliche Aktivität ist neben unserer Exkursion nach Brüssel in der Oberstufe eine (mehrtägige) anlass- und themenbezogene Studienfahrt z.B. nach Paris möglich. Ein weiteres außerunterrichtliches Angebot ist die Teilnahme an der DELF-AG, in der ihr euch auf die Prüfungen für das DELF-Zertifikat vorbereiten könnt, ein weltweit anerkanntes Diplom für Französisch als Fremdsprache, das eine wertvolle Zusatzqualifikation in Ausbildung, Studium und Beruf darstellen kann.
Die Französischlehrerinnen des GFG – das sind Frau Lehr, Frau Mandel, Frau Müller, Frau Ohletz und Frau Steinbring – freuen sich auf dich. A plus!
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